Der größte Fehler, den wir Hundeliebhaber beim Leinelaufen machen, ist,
dass wir unseren Hund zu einfach zu kurz an der Leine halten.
Das heißt, wir geben unseren Vierbeinern nicht genug Leine. Wenn wir die Leine nämlich von Anfang an kurz halten, dann hat unser Hund Zug auf der Leine und diese Kraft, die da auf ihn wirkt, die
erzeugt automatisch eine Gegenkraft. Das haben wir ja in Physik schon gelernt.
Und unser Hund lernt, sich uns zu wiedersetzen, in dem er dieser Leinenkraft immer eine Zugkraft entgegensetzt.
Deshalb machen Sie doch einmal etwas anderes:
Gerade wenn Sie einen jungen Hund haben, die Leine einfach mal loslassen und weglaufen oder die Leine ganz abmachen und weglaufen, dann laufen diese jungen Hunde automatisch hinter uns her, denn
sie sind ja noch auf uns angewiesen.
Genauso beim größeren Hund:
Wir geben ihm einfach mehr Leine, drehen uns um und gehen in die andere Richtung. Jetzt ist unser Hund natürlich etwas irritiert, weil Herrchen ja gerade ganz woanders hingeht und dann kommt er
uns wieder nachgelaufen und dann ist es gar nicht nötig, ihn ständig an einer so kurzen Leine durch die Gegend zu zerren.
Und der Hund lernt, „Herrchen hat die Führung, ich gehe ihm nach, ohne dass da eine straffe Leine dran sein muss“.
Und übrigens: Eine Flexileine ist für unseren Hund eher verwirrend, weil sie - egal wie lang sie gerade ist - immer relativ straff ist.
Und deshalb würde ich eher zu einer Schleppleine raten. Das ist eine lange Leine, die wir hinterherlaufen lassen bzw. hinterhergleiten lassen können. Wenn wir dann in eine andere Richtung möchten und
unser Hund gar nicht mitkommt, dann ziehen wir kurz an einem Ende und setzen den Hund in Bewegung in die richtige Richtung und danach loben wir ihn wieder kräftig.
Wir sollten von Anfang an versuchen, dass unser Vierbeiner gar nicht erst lernt, an der Leine zu ziehen, weil wir die Leine so stramm gehalten haben.
Also - wichtig…
… das „Die-Leine-zu-straff-halten-Syndrom“ ist einer der großen Fehler, die wir Hunde-Fans oft aus Versehen machen.
Und natürlich gibt es auch noch viele andere Fehler, die wir beim Leinelaufen unabsichtlich machen können – und wie wir die verhindern können, das verrate ich Ihnen hier.
Zum Thema an der Leine ziehen kann ich nur sagen: Das ist ein sehr, sehr
weites Feld. In vieen Fällen dauert es auch eine ganze Weile bis unser Hund begriffen hat, wie man vernünftig an der Leine läuft.
Auch hier ist die Rangordnung ein wichtiger Faktor. Wenn wir nicht wollen, das unser Hund an der Leine zieht, dann müssen wir ihm beibringen, das wir der "Anführer" sind, der bestimmt, wohin gegangen
wird.
Wir könnten zum Beispiel mal probieren, abrupt in die andere Richtung zu gehen, wenn unser Hund zieht. Wir sagen ihm damit: "Wenn du da lang ziehst, dann gehe ich in die genau gegengesetzte
Richtung".
Unser Hund wird dadurch irritiert („Gehen wir gar nicht den gewohnten Weg? Wo will Herrchen denn hin?“) und wird dann vermutlich in die andere Richtung stürmen (unsere)… und dann verändern wir wieder
die Richtung.
Und wenn wir das einige Male gemacht haben, dann weiß unser Hund nicht mehr, wo es eigentlich hingehen soll und ist dadurch darauf angewiesen, sich an uns zu orientieren und mit uns mitzugehen.
Denn so läuft es eigentlich in einem Hunderudel:
Der Anführer bestimmt, wohin gegangen wird und die anderen, die laufen mit, und die orientieren sich an dem Anführer. Es kann natürlich auch sein, dass die mal vorlaufen, aber dann bleiben die auch
mal stehen und gucken sich um („Gehen wir tatsächlich hier lang?“) und dieses Stehenbleiben und Gucken und Verzögern ist auch eine Sache, die wir an der Leine mit unserem Hund üben
müssten.
Das heißt, der Hund muss auf uns warten. Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass er immer hinter uns läuft, aber er sollte lernen, mit einer lockeren Leine zu laufen.
Ich hoffe, dass war informativ…